I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 30. August 2014

Meine Gedanken finden keine Ruhe.

Die Zeit rast und ich kann sie nicht festhalten. Ich kann sie auch nicht zurückdrehen und ich kann mich selbst auch nicht überlisten. Ich erinnere mich nicht gut an Dinge. Vieles, was geschehen ist, viele Filme oder Bücher, sogar manche Ereignisse, vergesse ich einfach. Ich kann Filme zigfach ansehen und mir gefallen immer die gleichen Stellen, ohne zu realisieren, dass ich den Film eigentlich kennen müßte. Gleiches passiert mir auch oft mit Büchern. 

Dabei bin ich schon bei der Sache, wenn ich Filme ansehe. Aber ich speichere sie einfach nicht ab. Ich habe auf meiner Festplatte keinen Filmspeicher eingerichtet. Und so geht es mir auch oft mit Personen und mit Ereignissen, die zu den Personen zugeordnet werden können. Ich erkenne sie zwar bestimmt wieder irgendwo in meinem Kopf, aber die Information findet nicht immer zurück an die Stelle, wo sie verarbeitet werden kann. 

Manche Sachen vergesse ich aber scheinbar niemals. Ich weiß noch genau, wo ich am 11. September war, als ich Nachrichten hörte. Ich weiß noch genau, wo ich war als die Nachricht kam, dass mein Patenkind geboren wurde und ich weiß noch genau, wie es sich angefühlt hat, als ich erfuhr, dass Du gestorben bist. Alles ist so präsent, als wäre es gestern gewesen. 

Ich verarbeite Deinen Tod seit Jahren, immer wieder kommst Du mir automatisch in den Sinn. Pünktlich. Immer rund um Deinen Todestag. Jedes Jahr. Auch an Deinem Geburtstag denke ich an Dich. Als könnte mein Gehirn alleine den Kalender lesen oder hätte eine Zeitschaltuhr eingebaut: Nicht vergessen an Sebastian zu denken. Ich weiß gar nicht warum. Schon letztes Jahr war ich mir unsicher, ob wir überhaupt noch Kontakt hätten. Und dieses Jahr hatte ich wieder ein Jahr länger Zeit darüber nachzudenken. Obwohl das eher nebenbei passiert. Unbewusst. 

Meine Gedanken finden keine Ruhe. 
Sie erinnern sich zurück, an lustige Situationen, an Augendrehmomente und an Deine Herzlichkeit. Du warst nicht perfekt und es gab genug Möglichkeiten anderer Meinung zu sein oder darüber nachzudenken, ob Deine Aussage jetzt wirklich und wahrhaftig ernst gemeint war. Manches, was in den Köpfen anderer vorgeht, kann man eben einfach nicht nachvollziehen. Muß man ja auch nicht. Ich bin einfach immer noch geschockt. Soviel ist sicher. Geschockt darüber, wie schnell sich alles von einem Moment auf den anderen plötzlich ändern kann. 

Und dann ist alles anders. Für immer. 

4 Kommentare:

  1. Ein sehr intimer Einblick in Deine Gedankenwelt...einiges kann ich auch in Unkenntnis der speziellen Situation nachempfinden...

    Salut
    Christian

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  2. Niemand ist für immer weg .... etwas bleibt.
    So ist das!
    Ich versteh so gut, was Du geschrieben hast, hier und auch in den betreffenden Posts früher.
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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