I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 3. Oktober 2014

Neoprenschau

Kaum bin ich mal zu Hause von diesem wunderbaren Urlaub, da bin ich auch schon wieder weg. Ich habe einfach den besten Job der Welt. Obwohl ich mich wieder richtig auf zu Hause freue, habe ich nichts wesentliches gegen ein paar Tage Wärme im Herbst einzuwenden. Die Athleten beim Ironman Barcelona dafür sicherlich umso mehr. Obwohl wir ja mittlerweile Oktober haben, brennt in Spanien der Planet, ohne Lichtschutzfaktor geht hier gar nichts.
 
Auf Grund erfreulicher Umstände bin ich also mitten in einer Triathlonhochburg gelandet und kann von meinem Hotelbalkon in Calella, einem Ort, den ich ansonsten für Urlaub jetzt nicht zwingend auswählen würde, wunderbar auf zahlreiche Athleten herunterschauen. Die Herrschaften befahren die Radstrecke um ihrerm Trainingszustand und natürlich Ihrem Equipment ordentlich Auslauf zu geben und sie nutzen das herrliche Wetter um früh im Neoprenanzug der Sonnen entgegen zu schwimmen oder auf der Strandpromenade gefühlt endlos geradeaus zu laufen.
 
Das Meer sehe ich nur ordentlich entfernt, wie das bei Balkonen in zweiter oder gar dritter Reihe so ist, so dass ich mir heute früh also ein umfassendes Bild des Neoprenanzugrepertoires angesehen habe. Warum auch immer bin ich, die keinen Neo dabei hat (warum nicht, da muß ich auch noch drüber nachdenken) dabei auf die Idee gekommen, um 8h einfach mal im Badeanzug ins Wasser gehen zu wollen. Ich war sowieso vom arbeiten total übermüdet und dann auch noch so eine Idee. Man möchte glatt meinen, ich würde auch noch dem Alkohol zusprechen. Tue ich aber nicht. Ich bin einfach schlichtweg übermotiviert. Das muß es sein.
 
Wenigstens hatte ich für diese Übermotivation auch einen ordentlichen Grund, denn der Flitzer startet beim Ironman Barcelona und so ging es natürlich auch für ihn im wesentlichen darum, seinem Neoprenanzug heute morgen das Meer zu zeigen. Alleine schwimmen im Freiwasser geht nicht, es muß zumindest jemand am Ufer stehen, oder man schwimmt zu zweit. Das habe ich schon früh in meiner Triathlonphase gelernt. Da gibt es auch kein Pardon. Und erst morgen den Neo wässern wäre auch schlecht, weil er ja auch noch trocknen muß. Also gehe ich mit dem Flitzer zur Neoprenschau. Um 8h.
 
Das Meer ist voll von Athleten. Nicht ganz so viele wie ich für Sonntag erwartet, das ist klar, aber die Anzahl ist schon beachtlich. Die Herrschaften schwimmen die zahlreichen Bojen ab, die allerdings ganz bestimmt nichts mit dem Wettkampf zu tun haben. Die sind immer hier. Ich kann auf keinen Fall mit in dieses Wasser. Es ist wirklich eiskalt. Ich mache den absolut verlässlichen Fußtest und bin in sekundenschnelle total sicher, dass es sich hier ohne Neoprenanzug und ohne wirkliche Sonne, für mich so früh nicht schwimmen läßt. Aber natürlich bleibe ich hier und stehe am Ufer, bis der Flitzer seinem Neopren alles gezeigt hat. Viel Zeit läßt er sich dabei nicht... wahrscheinlich, weil der Neopren einfach schon so viel Wettkampferfahrung hat, dass man ihm nicht mehr soviel über das Meer erzählen muß? Eigentlich wollte ich auch schwimmen. Aber eben nicht erfrieren.
 

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