I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Montag, 4. Februar 2013

Sozialplanung

Was denkt sich der Wettergott eigentlich, wenn er es schütten läßt? Den ganzen Tag? Wahrscheinlich, dass heute Montag ist und ich Ruhetag habe. Wenn ich eh auf der Couch liege und lese, kann mir das Wetter schließlich egal sein. 

Ha, aber der Wettergott hat nicht mit meiner Sozialplanung gerechnet. 
Heute paßt der Ruhetag nämlich überhaupt nicht in meine Wochenplanung. Der muß auf morgen verschoben werden. Da bekommen der Zeugwart und ich nämlich Besuch. Es ist also entweder morgen früh Zeit zum trainieren oder zum aufräumen und Abend vorbereiten. Und deshalb ist morgen Ruhetag. Ganz einfach. 

Also ist der Wettergott natürlich entschuldigt. Vorübergehend. Trotzdem wäre es schön, wenn es nicht permanent schütten würde. Ich hätte gerne mal wieder Sonne. Nur, falls es einer der Verantwortlichen hier lesen sollte. 

Es gießt also wie aus Eimern, als ich heim komme. Na prima. Da der Wettergott aber nichts dafür kann, dass ich meine Sporttage einfach variabel verschiebe, ziehe ich mich an und suche meine Regenjacke. Bei dem Wetter ohne Regenjacke raus zu gehen, wäre töricht und irre. 

Ich darf heute Tabata's machen und zwar mit Ausfallschritten. Das stelle ich mir bei Regen ganz besonders herrlich vor. 
Der Zeugwart geht auf's Rad. Zum laufen ist es ihm zu nass. Das kann ich verstehen. 

Ich dagegen gehe raus und laufe mich 10Minuten ein. Dann hört es auf zu regnen. Ach was?! Der Wettergott hat die Sache durchschaut und blitzschnell reagiert. Ist ja ein Ding. 

Die Tabata Folge ist anstrengend und ich glaube mir fallen die Beine gleich direkt aus der Hüfte raus. 20 Sekunden lang Ausfallschritte mit 10Sekunden laufen zwischendrin und das ganze 8 mal, ist einfach ätzend. Ich laufe durchs Wohngebiet und übers Feld. 
Mitten auf dem Feld riecht es lecker. Da backt irgendwo jemand Brot, es riecht wirklich verlockend. Ich denke kurz daran, dass es die Hexe aus Hänsel und Gretel sein könnte, denn ein Wohnhaus von Menschen ist hier nicht in der Nähe. Und so ein Hexenhaus ist ja immer mit einem großen Backofen ausgestattet. 
Dann laufe ich noch 15Minuten nach Hause um mich dem Athletiktraining zu widmen. Das steht heute nämlich auch auf dem Plan. Also auf dem Plan von morgen. Klar. 

Da frage ich mich wirklich, was der Coach sich beim Trainingsplanschreiben denkt! Es scheint mir, als glaubt er, dass ich durch die halbe Stunde inklusive Tabata's nicht ausgelastet bin. Wie kann ich ihn bloß überzeugen, dass ich durch solche Tabata's vollkommen durch bin? 

Es hilft zumindest nicht, dass ich die 10Minuten "as many rounds as possible" von zwei rückwärtigen Stuhlhochdrückern, zwei Sit-ups und 20 Sekunden gehaltene Liegestütz durchtanze um noch drei Runden weitere Übungen anzuhängen. Da ich das aber gut kann, hat der Coach vielleicht auch recht, und ich bin durch den Tabata-Lauf tatsächlich nicht ausgelastet? Oh je. 

Lediglich meine Arme finden es nicht lustig, dass ich Wasserflaschen kreuz und quer über meinen Kopf hebe und vor meinem Brustkorb zusammenführe. So was halten sie mir manchmal tagelang vor. Vor allem deshalb, weil meine Arme der Meinung sind, dass sie sich während meiner ausgewählten Wettkämpfe prima entspannen können. Als Arm hat man beim Triathlon oder bei einem Halbmarathon schließlich wirklich kaum was zu tun. Die paar Becher heben oder Schaltvorgänge auf dem Rad sind kaum anstrengend. 
Wofür also trainieren wird mich der angestrengte Bizeps morgen wieder fragen. Zu recht. 

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