I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 12. Februar 2013

Der Coach und der Timer

Bitterkalt ist es bei uns. Es weht ein ordentlicher Wind und das Autothermometer zeigt -6°C an, als ich heim komme. Das ist fies. 
Der Coach würde wahrscheinlich darauf sagen: "In Darmstadt scheint die Sonne." Oder zumindest sowas in der Art. Wie auch immer bin ich nicht in Darmstadt, die Sonne ist längt untergegangen und der Himmel läßt alle Wärme von der Erde entfleuchen. Was der Coach sagt ist in diesem Fall egal. Entscheidend ist, was hat er aufgeschrieben. Und das habe ich natürlich vorbereitet und fürs abturnen ausgedruckt. 

Ich ziehe mich an und hadere noch kurz mit der neuerworbenen Technik. Denn der Cardiotrainer ist jetzt nicht mehr der Trainingsbegleiter der Wahl. Ich muß mich diesbezüglich verändern. Aber Veränderungen sind manchmal auch ganz gut. Ob das auch im Fall von Runtastic der Fall ist, werde ich noch beurteilen. Ausprobieren kann man es ja mal. 
Mit dem Sound der Höhner geht's dann los. Es ist immerhin Veilchendienstag! 

Der Wind ist eiskalt. Gut, dass ich eine Mütze auf habe und auch noch an die Handschuhe gedacht habe. So was vergesse ich gerne aus Versehen oder mit Absicht, denn immerhin treibe ich ja Sport und da wird mir eigentlich immer warm. Heute bin ich gut vorbereitet. Ich laufe mich ein in GA1, komme weiter als letzte Woche und muß mich darüber ausgiebig wundern. Das ist wirklich komisch. Meine 10 Wiederholungen von einer Kniebeuge und einem Ausfallschritt pro Bein in 20Sekunden plus 10Sekunden Trab teile ich auf in 2x5 und mache einfach 5 in die eine Richtung um dann wieder umzudrehen. 
Dann laufe ich wieder nach Hause. Jetzt bin ich ordentlich geschwitzt und über das Feld fegt ein kalter Wind. Oh je.... hier ist es jetzt gefühlt noch frischer als vorhin, als ich hergelaufen bin. 

Daheim angekommen ziehe ich nur die Weihnachtsbaumbeleuchtung und die Mütze samt Handschuhen aus um das Athletikgetanze zu machen. Die Jacke bleibt an, ebenso die lange Laufhose. Ich muß mich erst mal wieder aufwärmen. 

Das hat der Coach ganz offensichtlich gewußt.

Der hat nämlich so viele Runden wie möglich von 2 Liegestütz, 2 Sit-ups und 20Sekunden gehaltenen Liegestütz in 10Minuten verordnet. Da hilft mir natürlich auch gleich die neuerworbene Technik und ich stelle mir einen Timer ein. Oh je. Wenn man so einen Timer vor Augen hat, dann vergeht die Zeit ja noch viel langsamer als sonst. Der Timer weiß offenbar ganz genau, dass ich gequält werden soll und macht mit Absicht langsam. Unglaublich. Da steckt der Timer mit dem Coach unter einer Decke, dabei kennen die zwei sich überhaupt noch gar nicht. Der Coach hat einfach bei zuvielen Dingen klammheimlich die Hände drin, ich habe praktisch gar keine Chance.

Zum Abschluß gibt es noch drei Runden für die Beine, bis ich wirklich kaum mehr kann. Gerade so Übungen wo man auf der Seite liegt und das obere Bein -ganz im Stil der 80er Jahr Aerobic-Jane-Fonda- nach oben anhebt, können mit steigender Wiederholungsanzahl unheimlich Muskelkraft fordern. Wirklich ganz schön anstrengend heute. Liegt aber bestimmt auch daran, dass ich gestern fein ausgeruht habe? Ich weiß es nicht. Bis zur Dusche schaffe ich es auf jeden Fall gerade noch. 
Und da der Zeugwart das Abendessen schon vorbereitet hat, kann ich mich nach dem duschen gleich an den gedeckten Tisch setzen. Luxussport irgendwie. 

Über den Coach und wie er Kontakt zum Timer aufgenommen hat, muß ich noch den ganzen Abend nachdenken. 

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