I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 6. September 2014

Du bist schuld.

Dank des besten Jobs der Welt, nämlich meinem, hatte ich diese Woche kaum Zeit für Sport. Ich war in Nizza. Da gibt es aber auch wirklich schlimmeres, das stimmt. In Nizza gab es viel Arbeit, unheimlich gutes Wetter, zahllose Palmen, 30Grad und das Meer. Sandstrand war leider Fehlanzeige, es gab nur Steine... aber gut. Kleine Abstriche... ich war ja schließlich zum arbeiten dort. Was soll der Chef denn sonst denken? 

Heute fahren der Zeugwart und ich dafür gemeinsam Rad. Dem Knie geht es nach dem Rollenexperiment wieder besser, es fühlt sich derzeit ziemlich gut an und ich möchte versuchen mal eine Stunde unterwegs zu sein. Dabei kommt es nicht auf die Strecke an... denn ich krebse ja noch immer auf dem kleinen Kettenblatt mit möglichst wenig Widerstand rum und fahre nicht sonderlich flott. Vielmehr geht es ums fahren an sich und darum Radbeherrschung zu gewinnen, unterwegs zu sein und Fahrpraxis zu bekommen. Das Knie soll ja möglichst viel locker bewegt werden, also ziehen wir uns an und schon geht's los. 


Gleich nach dem Start schlage ich vor eine andere Strecke zu nehmen, nämlich eine, von der ich immer Spaziergänger mit Hunden kommen sehe. Normalerweise fahren der Zeugwart und ich rechts, heute aber links. Das ist spannend, denn nach dem O-Ton des Zeugwarts: "Ein Weg ist das hier nicht.", fahren wir einfach mal querfeldein. Man kann einen Trampelpfad erahnen. Wenn man halt ganz genau hinschaut. Also wer so einen Weg aussucht... man man man. Dann biegen wir ab, weil ich vorschlage, dass wir ja auch da vorne lang fahren können. Ne, ist klar. Ich bin also schuld. Hier geht's durch Schlamm, über Wurzeln, durch tiefes Gras und durch matschige Stellen auf denen soviel Wurzelstücke rumliegen, als hätte jemand versucht einen trockenen Übergang zu schaffen. Der Zeugwart fährt einfach. Ich jongliere. Durch so eine Schlammlandschaft zu fahren ist schon vor dem Unfall nicht meine Welt gewesen und auch jetzt fällt mir das nicht besonders leicht. Ein Stück steige ich ab und trage das Rad... so leicht wie das ist, geht das gut. 


Wir sind danach total eingesaut, aber ich bin zufrieden. Dieses Unwegsame Stück habe ich ganz gut gemeistert. Mitten im Wald entdecken wir Pfeile. Anscheinend findet hier morgen ein Lauf statt. Ausgeschildert bzw. bodenmarkiert sind 5km, 10km und 21km. Scheint eine größere Sache zu sein. Wir folgen den Pfeilen und entdecken neue und alte Wege aus unterschiedlichen Richtungen. Genau so habe ich mir das vorgestellt mit diesem neuen Fahrrad.


Nach über einer Stunde fahren der Zeugwart und ich wieder zu Hause vor. Ich bin mehr als zufrieden. Die Strecke war nicht nur locker über Asphalt rollen, sondern teilweise recht anspruchsvolles Gelände. Und der Zeugwart sagt "Du bist schuld" an diesem Weg... wo er recht hat, hat er recht. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,
    das klingt doch schon vorsichtig optimistisch, so abseits des Asphalts.
    Und "Schuld" zu haben ist tatsächlich nicht immer negativ, hihi.
    Liebe Grüße
    Karina

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    1. Vorsichtig optimistisch stimmt Karina... endlich!
      Alles Liebe, Claudi

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