I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Montag, 22. September 2014

Lohnenswerte Geister

Unser Lieblingsurlaubsplaner meint es heute ernst mit uns. Wir verlassen die heiligen Hallen des Ritz Carlton am Lake Tahoe und lassen uns ein letztes Mal das Auto vorfahren. Das war ein grandioser Aufenthalt hier. Leider riecht es nach wie vor nach Rauch, als wir losfahren und so gibt's weiterhin nur Umluft. Die Rauchsäule zieht nach Norden weiter, wir fahren nach Süden. Guter Plan. 

Nach einem super Frühstücksstopp im IHop Restaurant, einer Kette, die wir erst in diesem Jahr überhaupt entdeckt haben, fahren wir durch unendliche Weiten. Der Weg ist wirklich endlos... und es geht die meiste Zeit geradeaus. Immer nur geradeaus. Wahnsinn. Wir machen heute wirklich viele Kilometer. 

Immerhin hat Daniel für uns eine Pause eingeplant. Wir schauen uns eine Geisterstadt an. Wir fahren dafür mehrere Meilen über eine unbefestigte Straße und als wir irgendwann am State Park Eingang ankommen gibt es für 10USD Eintritt ein paar warme Worte und für 2USD einen "Self-Tour-Guide" in Papierform. Und weil wir Deutsche sind, gibt es eine deutsche Übersetzung gleich mit dazu. Wir parken da, wo gefühlte 80 weitere Autos rumstehen und marschieren los.


So geisterhaft ist Bodie gar nicht. Zumindest nicht heute. Die Stadt ist voll mit Menschen. Jede Straße wird hier abgeklappert, alle Besucher schauen in die verlassenen Häuser hinein und im Museum ist soviel los, dass dem Gebäude wahrhaftig Leben eingebaut wird. Vor manchen  Häusern stehen mehr oder weniger verfallene Fahrzeuge, die für die anwesenden Fotografen ein wahrer Segen sind. Verfallene Häuser scheinen nicht für jeden ein lohnenswertes Motiv zu sein. Ich kann das verstehen.


Ich schaue natürlich auch in ein paar Häuser rein und entdecke gedeckte Tische, verfallene Betten, alte Badezimmer, Truhen, Kommoden und Schränke.

Das ist der Blick ins Hotel... 
Die Menschen hier haben wirklich auf kleinstem Raum gelebt. Alles ist wirklich verfallen, man versucht es in diesem Zustand zu konservieren. In den Holzhäusern muß es im Winter so richtig eiskalt gewesen sein. Wir entdecken zwei Gebäude, die vom Parkpersonal bewohnt werden. Es sind die einzigen Gebäude, in deren Fenster man nicht reinschauen kann. Einige Parkbesucher finden das reichlich uncool.


Der Zeugwart und ich müssen uns hier nicht wirklich lange aufhalten. Der Planet brennt und wir marschieren einige Strassen ab, betrachten die verlassenen Häuser, wundern uns über die vollständig erhaltene Europakarte in der Schule und beschließen dann, dass wir für heute genug Geister hatten. 

Über eine andere, noch längere, unbefestigte Strasse fahren wir direkt zum Mono Lake, der wirklich extrem wenig Wasser hat. Vom Aussichtspunkt aus kann man die bekannten Säulen gut erkennen, die normalerweise unter Wasser liegen. Da fehlt ordentlich Wasser im Vergleich zu den Bildern, die man sonst so sieht. 

Unsere Übernachtung, ehe es morgen in den Yosemite geht, ist heute in Mammoth Lakes gebucht. Wir wohnen im Hotel mit den dünnsten Wänden überhaupt und hoffen inständig, dass die Obernachbarn nicht durchbrechen. Und natürlich schauen wir heute die Season Premier von der letzten Staffel der Big Bang Theory. 

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