I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 25. April 2015

Krassfit Challenge / Xeltix Challenge - dem Dreck auf der Spur

Das Es gibt sie also doch, die Hindernisse, die immer besonders medienwirksam bei solchen Hindernisläufen in Szene gesetzt werden. Die, bei denen man sich richtig dreckig macht und auch ordentlich naß wird. Bei der Krassfit bzw. Xletix Challenge liegen die meisten dieser Dreckhindernisse im Kessel. Genau in dem, den wir von oben, als wir am Waldrand entlanggelaufen sind, auch gesehen haben. Der Auftakt zum Kessel gibt eine Hängeleiter die nur für wenige Athleten überwindbar ist. Sie ist hangelnd zu unterqueren und wackelt natürlich... und wer es nicht schafft fällt ins Wasser. 

Mit den durchnässten Klamotten geht es dann runter in den Kessel. Der Flitzer trägt sein Rad hinunter, alle anderen Fans tragen ihre Rucksäcke. Ich habe schon genug damit zu tun selbstständig hinunter zu joggen und mich am nächsten Hindernis anzustellen. Es geht darum unter fest installierten Gittern auf dem Boden langzurobben. Natürlich klatschnass wie wir sind und natürlich über Geröll und Schlamm. Das verspricht blaue Flecken... zumindest an meinem Körper, das weiß ich jetzt schon. 











Irgendwann schaffe auch ich es unter den Gittern hervor und kann dem Wasserkessel und der Reinigung vom Schlamm entgegensehen. Im Rückblick auf dieses Hindernis muß ich sagen, dass ich froh bin, dass alle um mich rum heil drunter vorgekrochen sind... die Gitter liegen nämlich nicht locker auf, sondern sind mit Draht befestigt. Wenn hier einer Panik bekommt ist ihm oder ihr so schnell nicht geholfen. Aber wahrscheinlich bekommen krassfitte Leute keine Panik? Das kann natürlich gut sein. Wir laufen gemeinsam über die nächste kleine Kuppe und damit dem Wasser entgegen. 

Wieder stehen wir eine Weile an, denn zu jetzigen Zeitpunkt, ist beim nächsten Hindernis bereits eine Schlange. Lustig, dass die krassfitten Athleten tatsächlich anstehen, um sich in Rückenlage unter Metallgittern durch durchs kalte Wasser langzuhangeln. Aber es ist, wie es ist. Tatsächlich stehen wir an um uns dann in Rückenlage durchs Wasser zu hangeln. Dabei schleift der Rücken über den steinigen Boden, natürlich, sonst wäre es ja wohl kaum krass. 


Die Herren, die vor mir hangeln können meine Geschwindigkeit nicht halten und so stockt es etwas. Ich liege also im kalten Wasser, Blick zum Himmel unter einem Gitter. Wer kam eigentlich auf die Idee sich hier anzumelden? Als es irgendwann weiter geht schaffe ich es aufzustehen und schon geht's weiter. 

Und zwar durch richtig tiefen Matsch. Ich sinke bis zum Oberschenkel ein. Kurzfristig habe ich das Gefühl, dass ich hier für immer bleiben werde... oder zumindest meine Schuhe, oder meine Knöchel. Ich bin sicher, dass es nicht möglich sein wird, mich komplett aus dem Matsch wieder heraus zu holen. Zusätzlich bekomme ich noch einen ordentlich Platscher Schlamm ins Gesicht, was zu einem rasanten, kurzfristigen Kontaktlinsennotfall führt. Aber es wäre halt nicht krassfit, wenn nicht auch ein paar krasse Sachen passieren würden. Ich versuche also die Linse und mein Auge mit  dem Sprudelwasser einer Sanitäterin zu spülen, ehe ich in einem Reifen sitzend durch das immer noch kalte Wasser, was sich vor uns auftut, gezogen werde. Das Spülen bewirkt rein gar nichts und als der Reifen dann auch noch auf Grund läuft beschließe ich kurzerhand, dass das Motto "selbst ist die Frau" hier und heute zur Anwendung kommt und ich den Reifen trage und wir gemeinsam durch das Wasser stapfen. Die Herren werden hier immerhin schon genug beansprucht. Die Reifen werden auf einem Stapel für die nächsten gesammelt und schon geht's durchs Wasser und den nächsten Aufgaben entgegen. 















Die Designer dieser Veranstaltung sind wirklich überaus kreativ, das kann man sagen. Die Natur wird hier mit allen möglichen und unmöglichen Widrigkeiten ausgenutzt, keine Frage. Schade finde ich allerdings, dass viele der Hindernisse, die auf der Homepage als mögliche Hindernisse auftauchen heute nicht zu finden sind. Nicht, dass ich gerne rutschen würde, aber trotzdem. Es soll ja Leute geben, die sich bei so einem Hindernislauf anmelden, weil sie auf viele der vorher angekündigten Hindernisse hoffen. 

Nach dem ich meinen Kontaktlinsennotfall im Sanitäter Pavillon unter den Augen eines Bratwurst verspeisenden Sanitäters ansatzweise lösen konnte, geht es für die Herren und mich weiter. Ein Team. Ein Ziel. Wir werden auf keinen Fall jetzt, wo wir schon mal so nass und dreckig sind aufhören oder womöglich die kurze Strecke wählen. Das kommt auf keinen Fall in Frage. An der Streckenteilung geht's für uns deshalb in die M-L Richtung. Die S-Läufer laufen hier geradeaus und sind nach so knappen 7km wieder im Zielbereich. Nicht so wir. Wir geben es uns richtig und weil der kurze knackige Anstieg an den Rand des Kessels ziemlich heftig ist, darf ich mich als Erstes schon mal wieder hinsetzen. In einen Autoreifen. Und dann tragen mich vier Herren einmal um einen Sandhaufen drumrum. Und oben rauf und dann wieder runter. Nur drumrum wäre halt nur fit gewesen, wir sind hier aber bei krassfit, also war es irgendwie klar, dass nur drumrum nicht ausreicht. 
 
Jetzt verlassen wir den Kessel endgültig und laufen, zurück zum Wald. Vorher machen wir noch halt an der Wasserstation, dann geht's leicht hoch in den Wald und wir laufen und laufen und laufen... lange dem Waldweg folgend, ohne großartig Hindernisse zu absolvieren. Mal liegen ein paar Röhren im Weg, dann gibt es ein Netz über das wir drüber klettern müssen oder einen Hang der zu überwinden ist. Natürlich steht auch mal eine Holzwand im Weg, aber die Herren kann nichts aufhalten. Wir laufen immer weiter. Ich muß allerdings feststellen, dass es bei den Distanzen die länger als die S Distanz sind, hauptsächlich um das Strecke machen geht. Wir machen einfach nur Kilometer um Kilometer ohne weitere Hindernisse absolvieren zu müssen. Zwischendurch gibt's mal die ein oder andere lustige Einheit, wie z.B. Sackhüpfen. Immerhin. Hier unterhalte ich mich mit anderen Teilnehmern, die die Sachlage ähnlich sehen, wie ich. Der Anfang war krass und man mußte extremes leisten, ohne die Chance gehabt zu haben sich warm zu machen, der Kessel war spaßig, aber hatte Sicherheitsmängel, die wir zumindest so gesehen haben und jetzt wird nur Strecke gemacht. Kindergeburtstag möchte ein krassfitter Athlet nicht unbedingt feiern...

Aber auch der lange Weg durch den Wald hat irgendwann ein Ende und so sind wir nach einem wohlverdienten Stopp an einer weiteren Wasserstation wieder am Kesselrand und laufen nun die Strecke die ursprünglich an der Streckenteilung mit dem S gekennzeichnet war. 








 
Hoffentlich dem Ziel entgegen! 

-> alle Fotos in den Krassfit Challenge Posts wurden von Zafer Tecer und Andreas Bahlke gemacht! Findet Ihr Euch, stelle ich gerne den Kontakt zu den Fotografen her! Und ansonsten gilt wie immer: 
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6 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,
    Super Leistung. Di bist echt der Knaller :-) . Das ist ein Format, dass ich definitiv NICHT machen werde, hihi.
    Liebe Grüße
    Karina

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    1. Ach Karina... das habe ich auch mal gesagt und schwups waren wir doch alle drei gemeldet und haben mitgemacht. ;-) Sag also niemals nie...
      Liebe Grüße, Claudi

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  2. Wow, Du bist super-toll!
    Dein Gesicht strahlt, ich spür so richtig die Freude.
    herzliche Grüsse
    Elisabeth

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  3. Hallo Claudi,

    tolle Leistung, schön das man sehen kann wie du dich durchgekämpft hast und das noch mit einem Lächeln im Gesicht :-)

    Lieben Gruß
    Lukas

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    1. Danke Lukas! Lächeln ist abonniert... immerhin ist das ja freiwillig.

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