I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 30. Oktober 2011

Ich habe einen Traum

Jeder Mensch hat Träume und ich gehöre einfach dazu. Ich erträume mir Urlaube, Ereignisse und Höchstleistungen.
Um bei letzerem zu bleiben... ich selbst vollbringe keine. Zumindest keine, die ich für erwähnenswert halte.
Und weil man immer die Mensch besonders bewundert, die genau das anfangen und auch zu Ende bringen was man sich selbst kaum zutraut, war ich heute wieder an der Strecke.

Frankfurt Marathon. Nr.30, also ein Jubiläum.

Herrlich. Das ist so fast wie Geburtstag. Toll.

Das Wetter ist für die Läufer perfekt, ich habe meine Athletin ja gestern auf der Messe getroffen und die letzten Hasenbriefings bekommen und heute kann also nichts schief gehen.
Wir stehen früh auf und prüfen die Vorbereitungen. Das Plakat vom Triathlon Team ist fertig geschnürt, die Anfeuerungsinstrumente liegen bereit, das Handy ist aufgeladen und alle Gels sind eingesteckt. Wir sind gut vorbereitet und besteigen die S-Bahn nach Nied.
Nied eignet sich perfekt für die Anfeuerung der Marathonläufer, die Strecke führt nur 5m neben den Bahngleisen vorbei, so dass man wirklich blitzschnell dort ist. Der Zeugwart kann von hier später prima in die Innenstadt fahren.

Wir beziehen Position und nehmen die Instrument zur Hand. Die Weltrekordkursläufer aus Afrika schießen nur Minuten später an uns vorbei und kriegen gar nichts mit. Wir machen keinen Unterschied zwischen schnellen und nicht so schnellen Läufern. Für uns vollbringen alle die gleiche Superleistung und bekommen ähnliches Geschrei ab.

Die Teamchefin nutzt die Anfeuerungsstation in Nied ebenfalls und so stößt sie ein paar Minuten später samt Maskottchentier zu uns. Der Titan ist ebenfalls an diesem Punkt angekommen und so bilden wir ein kleines Stimmungsnest!

Wir sehen alle von unserem Team, geben Gels an die ab, die sie bestellt haben, muntern müde und geschaffte Gesichter auf und sehen den Profiathleten vorbeifliegen.
War er das? Unglaublich, so locker und geschwind, wir sind beeindruckt. Er hat super trainiert und ruft nun alles punktgenau ab. Hervorragend.
Die Prominenz verfolgt ihn. Sie hat ein Beinthema heute und weil ich in Freiburg auch so einen schlechten Tag hatte und sie mich den ganzen HM unterstützt hat versuche ich sie nun besonders anzufeuern. Aber für alle meine guten Wünsche ist sie zu schnell. Ich hoffe, sie nimmt die Wesentlichen wahr?!

Das Fienchen kommt und hält kurz inne. Es geht ihr nicht ganz so toll und sie hofft, dass sie nun vom Marathon geheilt sei. Na, da bin ich mir nicht so sicher meine Liebe... :-)

Ich freue mich tierisch als ich meine Athletin sehe. Jetzt geht es gleich los.
Sie hat sich bis hierhin durchgebissen und so fällt es mir leicht ihr Hase zu sein.

Wir verlassen den Km28 und ich mache mir erst mal ein Bild. Meine Athletin hat einen Kerl aufgegabelt, der sie zuschwätzt. Der nervt. Wir sehen zu, dass wir ihn loswerden.
Weil ich eine gute Athletin an der Seite habe gelingt uns das.

Auf der Strecke fülle ich ihre Flaschen, erzähle die vorbereiteten Geschichten über Urlaub und Arbeit, reiche Riegel, fordere Zuschauer zum Anfeuern auf und vergesse über den ganzen Aktionen doch glatt selbst ein Gel zu essen. Dabei wollte ich das üben.
Ich freue mich einfach zu sehr, dass es so aussieht als würde die Athletin tatsächlich ihre geplante Zeit weit unterschreiten, dass ich die Selbstverpflegung total vergesse. Das ist ungewöhnlich, wo ich doch beim Essen eigentlich vorne dabei bin.

Sie lebt den Traum. Sie beißt sich durch. Sie kann das. Sie hat gut trainiert und einen unbändigen Ehrgeiz.

Ich bin fremdstolz, das ist in etwa sowas wie fremdschämen... aber das haben der Zeugwart und ich heute früh in der S-Bahn schon gemacht und so kann ich voller Freude fremdstolz sein. Ein herrliches Gefühl. Als ich die Athletin verlasse hieve ich mich über die Absperrung und merke sofort, dass der Kater eingezogen ist.
Meine Oberschenkel merke ich deutlich.
Was tut man nicht alles für einen Traum.


Den Abend beschließen wir beim gemeinsamen Teamabendessen. Lars von unsere Teamsponsor Best Worscht in Town serviert uns Currywürste und wir haben genug Gelegenheit uns vor all unseren Teamkollegen in den Staub zu werfen. Mir fällt das explizit schwer... den Muskelkater merke ich. Meine Oberschenkel tun böse weh. Ich käme aus dem Staub nicht mehr hoch.
Obwohl sich das für einen Traum schon lohnen würde.

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