I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 25. März 2014

Medikamentenwechsel

Ich habe seit neustem immer Glück, wenn ich Zahnarzttermine habe. Ich werde mit Namen begrüßt und schon am Empfang werde ich angestrahlt, als hätten die Damen einen Megastar vor sich und würden mich später dann nach einem Autogramm fragen. Ich darf natürlich noch mal im Wartezimmer Platz nehmen, schließlich ist das heute ein Nachmittagstermin und ich bin nicht die einzige Patientin. 

Im runtergekühlten Wartezimmer lese ich mein Buch weiter. Ich bin seit kurzem Besitzerin eines Kindle Paperwhite und werde, sollte ich jemals danach gefragt werden, für dieses Gerät eine Lanze brechen. Jahrelang habe ich mich gegen einen ebook Reader gewehrt. Ich lese super schnell und fand es eine reine Geldverschwendung elektronische Bücher kaufen zu müssen, die ich in ein oder zwei Tagen durchgelesen habe. Dann lieber richtige Bücher ausleihen. Mittlerweile habe ich meine Meinung geändert. Und bin begeistert, und zwar so richtig. Es gibt kaum etwas praktischeres für jemanden der gerne und schnell liest. Also lese ich im Wartezimmer in meinem Buch. Und als es fertig ist, fange ich einfach mit dem nächsten an. Direkt. Und der Kindle paßt in meine Handtasche, ist super leicht und wunderbar handlich. Toll. 

Ich werde abgeholt. Der Engel ist heute am Empfang. Anscheinend ist der Wolkenurlaub vorbei. Aber sie kommt nicht mit ins Behandlungszimmer... sie bleibt am Empfang. Aber sie schickt eine Kollegin. Die ist wirklich ganz toll und ein bisschen engelähnlich. Sie umsorgt mich ganz toll und als der Erklärbär kommt und mir sagt, was heute anliegt, bin ich ganz entspannt. Er bohrt zwar wieder bis gefühlt unter die Schädeldecke, allerdings schmerzt es nicht. Es ist nur richtig unangenehm. Wer will schon einen Bohrer hinter den Augen vorbei unter der Schädeldecke kratzen lassen? Eben. 

Der Medikamentenwechsel dauert nicht lange, ich bekomme alles erzählt und fühle mich herrlich umsorgt. Dann besprechen der Erklärbär und ich noch, wann wir uns wiedersehen und dass er mich beim nächsten Besuch um ein Autogramm bitten wird. Sowas habe ich doch beim Empfang heute schon geahnt... ich muß grinsen. Aber der Erklärbär kann mir natürlich nicht in den Kopf schauen, obwohl er mit dem Bohrer ja gefühlt bis ganz oben drin war. Aber die Gedanken dazu kann er nicht erraten. 

Am Empfang vereinbare ich den nächsten Termin und kündige an, dass dann auch Autogrammstunde ist. Die Dame und der Engel müssen auch denken, dass mein Kopf beim Unfall so richtig gelitten hat und ich ordentlich einen an der Klatsche habe. Egal. 

Jetzt bin ich gespannt, ob die Vorhersage des Erklärbärs eintritt und das neue Medikament etwas Probleme macht, oder ob ich einfach gar nichts merke. Letzteres wäre ja prima und viel wünschenswerter. Wir werden sehen. 

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