I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 6. Mai 2014

Druck ausüben ohne Euphorie

Für das heutige Schwimmtraining schreibe ich wieder einen Plan. Bald kann ich sicherlich meine Schwimmplantrainerprüfung machen, wenn das so weitergeht. Ich nutze allerlei verschiedene Schwimmpläne und stelle daraus für mich etwas passendes zusammen. Und wer eben auch noch danach schwimmen will, der macht das eben. Heute ist der Plan sehr techniklastig und zusätzlich habe ich noch eine Pyramide eingebaut. Als der Zeugwart den Plan liest, sagt er schon heute am frühen Nachmittag, dass er ihn blöd findet und nicht mitschwimmen will. Da ist der Zeugwart rigoros. 

Wir sind heute zu dritt beim schwimmen und zu viert im Schwimmbad. Der Flitzer ist zwar vor Ort, aber was er heute macht, kann man nicht wirklich als Schwimmtraining bezeichnen. Er behauptet steif und fest, dass er sein Training bereits heute früh mit 5km abgehakt hätte. Ich kann das nicht glauben... wer geht denn bitte morgens schwimmen und dann auch noch 5km am Stück? Also, das klingt mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Gut, dass meiner unter der Langhaarbadekappe von Arena versteckt sind... 

Der Flitzer ist also im Schwimmbad und manchmal ist er auch im Wasser. Das scheint immer dann zu passieren, wenn er seine GoPro samt Stativ wässert und auf den Schwimmbeckenboden stellt. Ansonsten lädt er die Videos runter und zeigt uns die Aufnahmen gleich vor Ort. Ich schwimme mein Programm und schaffe es in der Trainingsstunde genau plus 50m Videozusatzschwimmen. Die wünscht sich der Flitzer. Und im Wünsche erfüllen bin ich ziemlich gut. 

In der Dusche wird heute wieder gelobt was das Zeug hält. Die Damen, die alle nicht meinen Plan geschwommen sind, behaupten wieder voneinander, wie prima heute alles war, wie gut geduftet wird und wie genial der Rest der Woche nach diesem tollen Dienstag nur werden kann. Mir ist das irgendwie eine Idee zuviel Euphorie. Also für eine Dusche und eine Stunde im Hallenbad. Ich dusche heute mit einem neuen Duschgel, allerdings würde ich das eigentlich noch nicht mal für erwähnenswert halten. Egal. 


Fertig geduscht und angezogen erwartet uns der Flitzer schon mit seinen Aufnahmen vom Training. Um mich in Sicherheit zu wiegen zeigt er als erstes ein Video von sich selbst. Er schwimmt wie es sich gehört und trotzdem kritisieren der Zeugwart und er selbst allerlei Haltungs- und Technikthemen. Da wird angeblich zuviel gedreht, Wasser seitlich weggeschoben und der Kopf schlecht gedreht. Außerdem werden die Beine komisch bewegt. Das sehe ich auch. Aber bei der Geschwindigkeit, die der Flitzer beim Schwimmen so ins Wasser zaubert, finde ich nicht, dass er großartig am schwimmen arbeiten müßte. Beim Schwimmen holt man ja sowieso kaum was raus im Triathlon. Und wenn holt der Flitzer sie sowieso alle beim Radfahren. 

Weil keiner Mitleid mit mir hat, und ich ja auch heute unter der Dusche keine Anerkennung erfahren habe, gehen wir dann dazu über, mein Video anzusehen. Die Herren lachen sich kringelig über meine Geschwindigkeit, loben aber meine Schwimmtechnik. Ich würde das Wasser streicheln und bloß keinen Druck ausüben ist die Quintessenz der Aufnahme. Aber die Technik sitzt. Da haben Martin, Moni und ich im IQ Athletik Trainingslager wirklich gut dran gearbeitet. Nächste Woche geht es dann also an die Geschwindigkeit und den Druck. Damit sich die Herren nicht weiter tot lachen müssen. Dann klappt's auch bestimmt unter der Duscheuphorie.

2 Kommentare:

  1. Lass sie lachen. Irgendwann werden sie sehen, was sie davon haben :-)
    Du hast eine ideale Ausgangsposition. Die Technik stimmt. Jetzt musst du nur an Kraft und Druck arbeiten. Auf jeden Fall sehr viel besser, als andersrum.
    Wenn man 'gut' schwimmt, dann kommt die Geschwindigkeit von ganz alleine.
    Liebe Grüße
    Helge

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. "Nur an Kraft und Druck arbeiten"... das klingt wirklich einfach, Helge. Ist es aber nicht. :-( Wir werden sehen. I will do my very best. :-)

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.