I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 21. Juli 2013

Der Möwathlon und die Teamorder

Familiäre Wettkämpfe haben immer einen ganz besonderen Zauber. Da stehen in der Wechselzone meist Trekkingräder, Mountainkes und 20Jahre alte Rennräder, denen man ansieht, dass sie ihre besten Zeiten längst hinter sich haben, neben den neusten Zeitfahrmaschinen für die manch einer mehrere Monatsgehälter hinblättern muß. Auch an Helmen ist von Hirnschalen über Mountainbikehelme bis hin zum neusten Zeitfahrmodell alles zu finden. Vom Outfit der Teilnehmer mal ganz zu schweigen.

Heute kann ich mir beim Möwathlon in Mörfelden all das mal ganz genau betrachten. Die Athleten starten die Jedermann Distanz von 500m Schwimmen im Badesee, 20km Rad fahren und 5km laufen rund ums Stadion in zwei Startwellen und so ist in der Wechselzone regelrechter Trubel. Man sieht Hightech Anzüge neben Badeanzügen und Triathlon Zweiteiler mit Teamlogo neben Baumwoll T-Shirts und Trekkinghose. Die Vielfalt ist einfach herrlich.

Viele Athleten sind heute hier Ersttäter, das heißt, sie wollen Triathlon einfach mal ausprobieren. Der Veranstalter begrüßt das außerordentlich und fördert so natürlich dieses reiche Angebot an verschiedensten Sportgeräten und Outfits. Und mitten drin in dieser bunten Mannigfaltigkeit finden sich der Zeugwart und die Teamchefin ein. Mit dabei ist heute auch Minnie, die ihren zweiten Triathlon bestreiten wird.

Das Gewusel in der Wechselzone nach dem Schwimmen ist einfach wunderbar anzusehen. Es gibt extrem sportliche und äußerst geübte Athleten, die für ihren Wechsel nur ein paar Sekunden brauchen und mit ihrem Zeitfahrrad aus der Wechselzone raussausen, als gäbe es kein Morgen. Und es gibt die, die sich nach dem Schwimmen erst mal ordentlich abtrocknen, Sonnencreme auftragen und sich die Haare kämmen um nach geschätzten 8-10Minuten die Wechselzone im langsamen Gang zu verlassen. Ein ganz besonderer Charme eben.

Im Stadion, wo die zweite Wechselzone aufgebaut ist, finden sich natürlich alle wieder ein. Die gleiche Mischung an Athleten, nur eben nun an der Vielfalt der Laufschuhe auszumachen ist auf der 5km Runde im Wald. Das tut sicherlich gut. Der Wald ist garantiert eine gute Ecke kühler als die Temperaturen hier im Stadion. Erstaunlich ist, dass das Zählen von zwei Runden manch einem Athleten sichtbar schwer fällt und so die Räder, denen man eine solche Geschwindigkeit sicherlich nicht zugetraut hätte, vor den schnellen Zeitfahrspezialisten in der 2. Wechselzone parken. Das wundert nicht nur die eigentlich Schnelleren.

Viele Athleten sind längst im Ziel, als immer noch Mitstreiter von der Radstrecke in die Wechselzone und dann in den Wald reinlaufen.

Der Zeugwart und die Teamchefin haben heute einen super Wettkampf abgeliefert. Bei den Temperaturen ist es nicht selbstverständlich, dass man seine Leistung so abrufen kann. Beide laufen wieder weit unter 30Minuten auf die 5km, das empfinde ich persönlich schon als harte Sache. Teamorder ist schließlich mindestens 30Minuten und scheinbar bin ich die Einzige die sich in unserem Team noch an so etwas hält. Minnie läuft gar in ihrer Alterklasse auf den zweiten Platz. Ich kann den Kopf gar nicht soviel schütteln, wie es nötig wäre.

Wahrscheinlich ist das ein Versehen gewesen, denn sie weiß höchstwahrscheinlich nicht, dass in unseren Kreisen Top 10 Essen serviert werden und dass wir selbstverständlich auf eigenes Kochen bestehen. Aber das wird sie sicherlich schnell herausfinden.

Ich überlege mir währendessen, was für einen Sinn eine Teamorder macht, wenn sie sowieso ganz offensichtlich keiner -außer mir natürlich- befolgt. Muß man den Athleten mal ins Gewissen reden?

Der Möwathlon war wieder ein herrlicher Wettkampf. Hier leistet der Veranstalter wirklich ganze Arbeit. Und dafür, dass sich keiner an die interne Teamorder hält, können die Organisatoren ja nun wirklich nichts.

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