I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 14. Juli 2013

Flaschenabgabe

In meinem Trainingstagebuch, was ich seit dem neuen Trainer online führe, kann ich mehrere Dinge anklicken oder im Freitext beschreiben. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit „Training ausgefallen“ anzuklicken und dazu kann ich lustige Gesichter verschieben, ob es anstrengend war oder nicht. Wenn das Training ausfällt könnte ich also ein lachendes Gesicht reinpacken… einfach, weil ich was Schönes anderes gemacht habe. Oder ich bin traurig, weil ich faul war.

Heute reisen wir aus dem Tough Mudder Land wieder in Richtung Heimat. Die Entfernung sind für uns über 300km. Also ist heute schon mal eines sicher… wenn ich mein Trainingstagebuch schreibe, dann klicke ich „Reisebelastung“ an. Das ist einer der Punkte, die im Bereich Tagesform zu finden sind. Heute habe ich definitiv eine Reisebelastung. Die ist nicht zu knapp. Ich bin nicht nur totmüde aufgewacht, weil ich von Tough Mudder einfach geschlaucht war und, auch wenn ich nicht selbst mitgemacht habe, ich hatte auch eine Reisevorbelastung, immerhin sind wir am Freitag auch erst spät ins Bett gekommen. Und dann noch das Radtraining gestern. Vielleicht will mein Körper deshalb einfach die gesamte Autofahrt schlafen? Ich gebe nach und schlafe. Den Zeugwart löse ich erst 130km vor zu Hause mit dem Fahren ab. Richtig fit bin ich zwar noch immer nicht. Aber fitter als er. Denn kaum auf dem Beifahrersitz festgeschnallt, nickt der Zeugwart ein.

So kommen wir am frühen Nachmittag in heimischen Gefilden an und räumen das Auto aus. Auf dem Plan steht, dass wir 3:30hRad fahren sollen. Beim besten Willen, das wird nicht gehen. In 3,5Stunden muss ich längst geduscht auf der Couch liegen und alle viere von mir gestreckt haben. Ich kann auf gar keinen Fall dann noch in meinen Radschuhen stecken. Ich bin einfach viel zu müde dafür.
Aber, weil ich weiß, dass es schon wichtig ist, dass wir noch ein bischen Rad fahren, machen wir folgendes: ehe wir überhaupt in Richtung Couch aufbrechen, ziehen wir uns die Radklamotten an, füllen zwei Trinkflaschen, nehmen noch zwei Neue in die restlichen Flaschenhalter und brechen auf. Wir fahren heute zu Freunden nach Langenselbold. Das ist nicht so weit weg, das heißt wir fahren keine 3,5Stunden. Aber es ist auch nicht so nah, dass wir gar nicht unterwegs wären. Das Ziel haben wir uns deshalb ausgesucht, weil die Freunde kürzlich ihr Leid klagten, dass im gesamten Haushalt keine Radflasche aufzutreiben sei. Und immerhin würde man ja ab und an Rad fahren… aber das nun eben durstig. Das geht natürlich nicht.

Als wir in Langenselbold ankommen strecken wir dem überraschten Familienoberhaupt unsere Mitbringsel entgegen, schleppen die Rädchen ins Haus und gesellen uns zur Nachwuchsfütterung dazu. Wir dürfen uns am Kühlschrank bedienen, stillen kurz den Durst und lassen die Familie dann wieder alleine. Die leeren Flaschen lassen wir natürlich zurück.

Wir sind dann nach zwei Stunden wieder zurück zu Hause. Immerhin sind wir 50km gefahren. Bei der Reisebelastung hätte ich mir gerade mal 10km zugetraut. Schön, dass es ein bischen mehr geworden ist.

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